website security Mozartstraßenfest 2010 | Christoph Müllerleile
Letztes Mozartstraßen-Fest begeisterte alle

Oberursel,-
Am Samstag, 14. August 2010, fand zum 25. Mal das Mozartstraßen-Fest statt. Bei schönstem Spätsommerwetter tummelten sich etwa 500 Besucher auf dem Festgelände mitten auf der abgesperrten Straße. "Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören", meinte Festkoordinator Dr. Christoph Müllerleile. Das 25. werde auch das letzte Mozartstraßen-Fest sein. Im nächsten Jahr sei wegen des Hessentags ohnehin eine Pause geplant gewesen. Danach sei die jüngere Generation dran. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde unter viel Beifall ein einstündiger Videorückblick auf alle Straßenfeste auf Großleinwand projiziert, den Jan und Lars Eichstaedt und Michael Landua in wochenlanger Arbeit zusammengestellten hatten.

Das Mozartstraßen-Fest ist nicht das älteste, war aber das beständigste Straßenfest der Stadt, denn es fiel in den 24 Jahren seines Bestehens nie aus. 1986 taten sich ein halbes Dutzend junger Familien zusammen, um kurz vor Ende der Sommerferien ein Straßenfest für die Bewohner und Umgebung zu veranstalten. Im Mittelpunkt standen seit dem Kinderspiele aller Art, Tombola, Musik und gemütliches Beisammensein. Das Fest ging jeweils von 16 bis 24 Uhr. "Auf diese Weise haben wir uns nie überfordert", berichtet Müllerleile. Das gemeinsame Abräumen am Sonntagmorgen wurde stets mit einem nur für die Organisatoren offenen Brunch beendet. "Viele Organisatoren von Straßenfesten überfordern sich mit zu langer Festdauer und zu anspruchsvollem Programm," meint Müllerleile. Nach drei oder vier Festen sei dann die Bereitschaft, für andere zu schuften, nicht mehr da.

Fleißige Helfer

Ohne fleißige Helfer beim Auf- und Abbau kein Straßenfest.

Das Mozartstraßen-Fest habe immer viele Helfer gehabt und niemanden überfordert. Das Programm und die Tombolapreise kamen aus der Anwohnerschaft und von deren Freunden und Bekannten. Kleine Zelte und Sitzgarnituren konnten leicht geliehen werden. Der Grill kam stets von Landwirt Alfred Burkard, der Apfelwein von Landwirt Jörg Steden, das Podium von der Katholischen Liebfrauengemeinde, das Mikrofon vom Institut für Akustik und Bauphysik (IAB) in Stierstadt.

Gäste beim Straßenfest

Zu den Gästen beim Mozartstraßen-Fest gehörten immer wieder auch Gäste aus den Partnerstädten. Im Bild 2. von links der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Rainer Hoffmann, der auch als Sänger mitwirkte, 3. von links Jean Mussier, pensionierter Lehrer aus Oberursels Partnerstadt Épinay-sur-Seine.

Wieder gab es reichlich und preiswert Kaffee, Kuchen, Gegrilltes und Getränke, für die Kinder eine Hüpfburg und ein Karussell. Ein musikalisches Rahmenprogramm mit unterschiedlichen Künstlern sorgte bis in den Abend für gute Unterhaltung. Von Anfang an dabei ist Karlheinz Lobrecht mit seiner Drehorgel. Seit siebzehn Jahren ist der englische Gitarrist und Sänger Robert Brusell mit von der Partie. Er ließ mit seinen Akustikgitarren, seiner wunderbaren Stimme und der Mundharmonika die Zeit der Sechziger- und Siebzigerjahre wieder aufleben. Mit ihm zusammen traten Frederik Aarnoutse, Lars Eichstaedt, Rainer Hoffmann und Murat Hosafci auf. Die Ansage übernahm die mit Brusell befreundete Sabine Forster vom Hessischen Rundfunk.

Brunenkönigin Sina gibt Autogramme

Brunnenkönigin Sina I. gab fleißig Autogramme.

Gekrönt wurde das Fest durch den Besuch von Brunnenkönigin und –meister, diesmal von Sina I. und Karl-Heinz. Auch Bürgermeister Hans-Georg Brum kam vorbei.

Hüpfburg

Fröhliches Treiben auf der Hüpfburg.

Höhepunkt des Fests von Anfang an war das Kirschkern-Weitspucken. Da 1986 gerade die Kirschen reif waren und einer der Anwohner einen Korb mit Sauerkirschen vorbeibrachte, wurde der originelle Wettbewerb erfunden und mit Süßkirchen fortgesetzt. Bei den Kindern bis 5 Jahre belegten Marie Abt mit 2,10 Metern den 1., Anton Euring mit 1,50 den 2. Platz, bei den 6- bis 12-Jährigen Denise Ramos mit 7,35 den 1. und Paula Horntrich mit 7,30 den 2. Platz, bei den 13- bis 17-Jährigen Jennifer Herchenhan mit 5,30 den 1. und Laura Leidig mit 4,25 den 2. Platz, bei den erwachsenen Damen Anita Januschek mit 8,30 den 1. und Andrea Abt mit 8,20 den 2. Platz, bei den erwachsenen Männern Christoph Heidl mit 11,80 den 1. und Marcel Heid mit 10,50 Metern den 2. Platz. Insgesamt gab es 57 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Bei den elf spuckenden erwachsenen Damen belegte Brunnenkönigin Sina I. mit 7,00 Metern Platz 4; Brunnenmeister Karl-Heinz Barth kam unter 25 spuckenden Männern bei viel jugendlicher Konkurrenz mit 6,50 Metern auf Platz 19.

Gerhard Ferdinand spuckt

Auch der bekannte Oberurseler Orthopäde, Handball- und Kulturorganisator Dr. Gerhard Ferdinand spuckte mit.

Von Anfang an kam der Überschuss des Fests dem Oberurseler Wohnhilfswerk für behinderte Menschen e.V. zugute. Bis heute sind an diesen Verein umgerechnet mehr als 12.000 Euro geflossen. Der diesjährige Festüberschuss muss noch errechnet werden. Am Fest nahmen stets behinderte Menschen aus Oberurseler Alfred-Delp-Haus teil, das vom Wohnhilfswerk initiiert wurde.

Mutter mit Kind beim Spucken

Der Mama abgeschaut. Mutter und Tochter spucken hintereinander. Elisabeth Müllerleile (links) registriert die Weiten.

Robert und Murat

Siebzehn Jahre lang dabei: Robert Brusell (vorne). Zum erstern Mal von der Partie Mura Hosafci.