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Nach 50 Jahren

Klassentreffen der Schulanfänger von Ostern 1953 an der Volksschule Mitte in Oberursel   



Da flog schon mal ein Schlüsselbund

Von Agneta Klein

Oberursel. "In der ersten, der dritten und vierten Klasse hatten wir Lehrer Schön. Das war ein Lehrer der alten Schule, noch richtig streng. Da flog schon mal der Schlüsselbund, oder er hat uns an den Backen gezogen", erinnert sich Arnim Schlösser an seine Grundschulzeit. Nicht nur er, sondern weitere 39 Mitschüler nahmen am Samstag die Gelegenheit wahr, ihre alte Schule, die Grundschule Mitte, wiederzusehen, Erinnerungen auszutauschen und sich wieder kennen zu lernen.

Vor ziemlich genau 50 Jahren, am 15. April 1953, waren die 47 Jungen und 44 Mädchen an der damaligen Volksschule eingeschult worden. "Viele Mädchen kennt man ja gar nicht", sagte ein Ehemaliger. Denn in den Klassen eins bis vier waren die Schüler nach Geschlecht getrennt. Erst ab der fünften Klasse wurde gemischt.

Das erlebten jedoch nicht alle. Etwa 20 Schüler verließen die Schule, um an anderen Institutionen Abitur und Realschulabschluss zu machen. Die anderen hielten tapfer bis zur achten Klasse durch.

"Wir Volksschüler treffen uns ja öfters. Zu unserem Stammtisch, der alle drei Monate stattfindet, kommen immer 10 bis 15 Mitschüler", erklärte Helga Waldschmidt. "Aber hier sind manche, die ich zwar kenne, aber gar nicht wusste, dass sie in meinem Jahrgang sind." Doch nicht nur aus Oberursel, auch aus der näheren Umgebung reisten Ehemalige an. Etwa die Hälfte habe einen weiteren Anfahrtsweg innerhalb Deutschlands gehabt, den weitesten habe es nach Bremerhaven verschlagen, berichtete Dr. Christoph Müllerleile, der das Treffen gemeinsam mit Christel Brand organisiert hat.

"Das Schwierigste war, an die aktuellen Adressen der Leute heranzukommen", so Müllerleile. Zwar war die Suche erfolgreich, doch konnten leider nicht alle kommen, wie beispielsweise die vier Schüler des Jahrgangs 1953, die in den USA leben.

Das Treffen begann mit einem Sektempfang im Lehrerzimmer. Anschließend führte Schulleiterin Martha Schlosser die Gäste durch ihre ehemalige Schule. Nach einer Stadtführung klang der Abend in den Jahnstuben aus.

Bei der Führung durch die Schule wurde die Renovierung bewundert, aber auch viele Erinnerungen kamen auf. "In diesem Raum hatten wir immer Religion bei Pfarrer Hartmann", erinnerte sich Ursula Barkowsky an der Schwelle des heutigen Computerraumes. "Diese Treppe gab es früher gar nicht. Da war eine Holztreppe mit ganz ausgetretenen Stufen. Wenn es geregnet hatte und man spät dran war, konnte man da leicht ausrutschen", sagte ein anderer im Treppenhaus des Nebengebäudes. "Das war eine schöne Zeit", sagte Arnim Schlösser, und seine Klassenkameraden nickten zustimmend. "Wir hatten einen guten Zusammenhalt", so Barkowsky. "Die meisten haben ja in der Nähe gewohnt. Nach den Hausaufgaben hat man dann seine Freunde getroffen", erinnerte sich Schlösser an viele schöne Nachmittage.

Aus der "Taunus-Zeitung" vom 29.04.2003